Grünheide: Bürgerbündnis grün- gelb fordert Stasi-Überprüfung der Gemeindevertreter

Die Fraktion Bürgerbündnis grün- gelb beantragt eine Überprüfung aller Gemeindevertreter auf hauptamtliche oder inoffizielle Mitarbeit für den Staatssicherheitsdienst der DDR. Zudem fordert die Fraktion die Einrichtung eines zeitweiligen Stasi-Ausschusses. „Die Aufarbeitung der Stasivergangenheit muss auch im Grünheide endlich ernsthaft durchgeführt werden“, fordert Fraktionsmitglied Johannes Düben.

Grüngelb sieht erheblichen Aufklärungsbedarf, auch weil die Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der Kommunistischen Diktatur Ulrike Poppe sich besorgt über Grünheide geäußert hatte. So kritisierte Poppe, dass sich eine absolute Mehrheit in der Gemeinde gegen eine Überprüfung der Abgeordneten ausgesprochen habe.

„Die jetzt bei der Polizei Enttarnten, sowie der Fall IHK-Präsidenten aus Cottbus beweisen die Notwendigkeit auch in Ostbrandenburg. Ebenso die aktuelle Debatte um belastete Richter und Justizmitarbeiter“, sagt Düben. Vor dem Hintergrund der Wahl des Bürgermeisters in diesem Jahr sei dieser Vorstoss ein Baustein und ein Zeichen an die Öffentlichkeit, wie die Gemeindevertreter und der amtierende Bürgermeister in transparenter Weise nun im Jahr 2011 mit der Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur in Grünheide (Mark) umgehen wollen.

Auch in der Öffentlichkeit wird die Debatte weiter geführt. So referiert der Historiker Helmut Müller-Enbergs (Mitarbeiter der Bundesbehörde zur Aufarbeitung der Stasiunterlagen) am 27. Mai 2011 um 19.30 Uhr zu dem Thema “Wenn dein Kind dich morgen fragt… Grünheide und die Stasi – Anstöße zur Aufarbeitung”  in der Kirche “Zum guten Hirten” (Karl-Marx-Str. 36, 15537 Grünheide), zu der die Evangelische Kirchengemeinde Grünheide (Mark) in Zusammenarbeit mit der „Birthler Behörde” und Robert Havemann Gesellschaft e.V. einlädt.

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